Die Sanierung von Swiss Life Brannhof an der Zürcher Bahnhofstrasse schreitet zügig voran. Was hat sich auf der Baustelle in den vergangenen Monaten alles getan? Was kam bei den Bauarbeiten zutage und welches sind die nächsten Schritte? Impressionen von der Baustelle.

Seit März 2020 saniert Swiss Life die Liegenschaften 75 und 79 an der Zürcher Bahnhofstrasse. Im Sommer 2021 erhielt der historische Gebäudekomplex den neuen Namen «Swiss Life Brannhof» – zum einen als Hommage an Julius Brann, den Pionier und Gründer des 1912 eröffneten Warenhauses, und zum anderen als Verweis auf die baulichen Veränderungen und das neue Nutzungskonzept von Swiss Life. Es entstehen hier vom ersten Unter- bis ins erste Obergeschoss auf rund 4600 m2 flexibel nutzbare Ladenflächen, während die oberen Etagen mit rund 5600 m2 für Büros vorgesehen sind. Ein Café mit Galeriegeschoss ist an der Bahnhofstrasse 79 / Ecke Pestalozziwiese geplant.

Fertigstellung Tiefbau

In den vergangenen Monaten hat sich hinter den mit Planen bespannten Gerüsten der Baustelle von Swiss Life Brannhof viel getan. Einer der Meilensteine war der Abschluss der Tiefbauarbeiten. Bei der teilweisen Unterkellerung und der technisch sehr aufwendigen Baugrubensicherung für ein drittes Untergeschoss erhielten die Bauleute überraschende Einblicke in frühere Baumethoden: Als sie die Bodenplatten abbrachen, stiessen sie zum Beispiel unvermutet auf Eisenbahnschienen. Zusammen mit weiteren Restmaterialien waren sie 1910 wahrscheinlich als Armierung verbaut worden, um die Betonplatten auf günstige Weise zu verstärken. Eine Urkundenschatulle aus Branns Zeiten fanden die Bauleute hingegen nicht, hinterlegten bei der Grundsteinlegung jedoch ihrerseits eine Zeitkapsel mit Dokumenten von Swiss Life.

Historische Bausubstanz

«Das Faszinierende an diesem Sanierungsprojekt ist die Vielfalt an noch immer vorhandener historischer Bausubstanz aus den 1910ern, 20ern und frühen 30ern», sagt Christoph Kling, Projektleiter Construction, Swiss Life Asset Managers. «Es gibt an der Bahnhofstrasse nicht viele Gebäude in dieser Grösse, die totalsaniert werden und bei denen sich so viel Originalsubstanz erhalten hat.» Und dies, obwohl das Gebäude in den Jahrzehnten nach Brann mehrfach umgebaut worden ist. Während der Sanierung kommt das Ursprüngliche nun hinter unzähligen Schichten und in unterschiedlichem Zustand wieder zum Vorschein. Ein schönes Beispiel dafür sind die grossen, runden Säulen im Erdgeschoss: Anfangs waren sie mit Putz und Stuckrand versehen, wurden dann mit Mosaikfliesen ummantelt, bekamen später einen neuen Verputz, alle möglichen Farbanstriche, schliesslich sogar PVC. Nun werden die Originalsäulen wieder herausgeputzt. Doch nicht immer gelingt der Erhalt der historischen Substanz. So war beispielsweise bei dem Fischgrätparkett eine Sanierung nicht mehr möglich, da es von all den später aufgebrachten Bodenbelägen so verklebt, mitgenommen und schadstoffbelastet war, dass es entfernt werden musste.

Andere Bauteile benötigen eine umfassende Restaurierung, wie die von 1911 stammenden Sprossenfenster aus Holz in einigen Obergeschossen, oder sie müssen aus ihrem Schattendasein befreit werden, wie die alten Treppenhäuser an der Lintheschergasse mit ihren ursprünglichen Fliesen und Kacheln. Restauriert werden da auch die 10 000 bunten Bleiglasfenster von Otto Morach. Ebenso wird es wieder einen Lichthof geben, wie man ihn auf alten Aufnahmen des Warenhauses Brann sehen kann, und wie er für die frühen Warenhäuser so typisch war. Allerdings wurde der Lichthof zugunsten von mehr Verkaufsfläche schon vor langer Zeit zugemacht. Nun wird er neu wieder erstellt, um die Büroflächen in den Obergeschossen optimal zu belichten.

Viele Baustellen auf der Baustelle

Auf dieser Baustelle läuft sehr vieles parallel. Während im Untergeschoss noch der Bagger steht und Kräne aus dem Inneren ragen, werden gleichzeitig die Fenster renoviert, Gauben im Dach fertiggestellt, Treppenhäuser betoniert und auch schon Lüftungskanäle und Heizungsleitungen eingebaut.

Zurzeit werden die Baugerüste und die bedruckte Gerüstverkleidung entfernt und geben nach und nach den Blick auf den Swiss Life Brannhof mit seiner sanierten Sandsteinfassade frei. Danach werden die grossen Verglasungen im Erdgeschoss eingebaut. «Wiewohl sie alle neu sind, sollen sie doch einen gewissen historischen Bezug haben. Deshalb haben wir uns für Baubronzeprofile entschieden. Dieses Material altert sehr schön und ist langlebig», wie Christoph Kling betont.

Währenddessen geht auch der Innenausbau weiter. Eine der komplexesten Baustellen betrifft die neue Halle an der Lintheschergasse. Hier müssen die restaurierten Buntglasfenster eingesetzt und eine zusätzliche, thermische Verglasung von innen angebracht werden. Dach und Dachgauben sind über der Halle zu erstellen, Haustechnik, Brandschutzeinrichtung und entsprechende Tests der Anlagen stehen ebenso noch bevor wie das Anbringen von hochwertigem Stucco-Veneziano-Verputz und spezieller LED-Beleuchtung in der Halle. Bis zur angepeilten Eröffnung der Verkaufsflächen im Herbst 2023 gibt es also noch einiges zu tun.

Karin Pache, Communications, Swiss Life Asset Managers

Mehr zum Swiss Life Brannhof

Swiss Life Brannhof – Glockengiessen für die Kunst am Bau

«Swiss Life Brannhof» – Pioniergeist an der Bahnhofstrasse in Zürich

Hier erfahren Sie mehr über die Immobilien Nutzungsklassen, in welche Swiss Life Asset Managers investiert ist.

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